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Studie des Wuppertaler Kreises

Klimaerwärmung in der Weiterbildungsbranche

Es geht wieder aufwärts. Nach dem Krisenjahr 2009 hegen die Weiterbildungsanbieter im laufenden Jahr 2010 stabile oder sogar leicht steigende Umsatzerwartungen. So das zentrale Ergebnis der aktuellen Verbandsumfrage des Wuppertaler Kreises unter 47 seiner insgesamt 50 Mitgliedsinstitute. Demnach rechnen rund 31 Prozent der Unternehmen mit unveränderten Um-sätzen, 40 Prozent sind so optimistisch, dass sie bis zu zehn Prozent erhöhte Umsätze erwarten. Nur ein kleiner Teil – und zwar je vierzehn bzw. elf Prozent der befragten Firmen – glauben, dass ihre Umsätze im laufenden Jahr um bis zu zehn Prozent bzw. bis zu 20 Prozent zurückgehen werden. Auch nach dem vom Wuppertaler Kreis entwickelten Geschäftsklimaindex stellt sich die Lage gegenüber 2009 recht entspannt dar: Im Hinblick auf alle vier im Index ermittelten Indikatoren erwarten die Institute 2010 eine positive Entwicklung.

Anteil der offenen Seminare weiter zurückgegangen

Gleichwohl setzt sich ein Trend, der sich schon in den Jahren vor der Krise deutlich abgezeichnet hat, auch diesmal weiter fort: Nimmt die Bedeutung der unmittelbaren Zusammenarbeit mit Unternehmen weiterhin zu und legen die Anbieter vermehrt firmeninterne Nachwuchsprogramme und Führungskräftetrainings auf, so geht der Anteil offener Seminare am Gesamtangebot weiter zurück. Betrug der Anteil im Jahr 2000 noch 51 Prozent, so liegt er nun bei nur noch 33 Prozent. 'Viel weiter zurückgehen wird er aber sicherlich in Zukunft nicht', schätzt Carsten Löwe, Geschäftsführer des Wuppertaler Kreises. Ein Grund, so Löwe: Es gibt viele mittelständische und kleine Unternehmen, die auf das offene Angebot auch weiterhin angewiesen sind, weil sie bei speziellen Fachthemen keine eigenen Maßnahmen für einige wenige Personen auflegen können. 'Aber auch in der Managementweiterbildung behalten die offenen Angebote ihre Bedeutung, denn für Führungskräfte kann es wichtig sein, auch mal über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinauszublicken', erklärt der Verbandschef. Die Umfrage spiegelt diese Einschätzung insofern wider, als 40 Prozent der Befragten für die kommenden fünf Jahre eine nur noch leichte Abnahme des Bereiches offene Seminare antizipieren und nahezu ein Viertel sogar eine wieder leicht steigende Bedeutung.

Der Trend zur Kürze setzt sich fort

Die Lücke, die sich aus dem Rückgang offener Angebote ergibt, wird der Studie zufolge durch andere, seit Jahren an Bedeutung gewinnende Angebote gefüllt. Vor allem individuelles Coaching für Fach- und Führungskräfte spielt eine immer wichtigere Rolle. Befragt nach der Bedeutung verschiedener Angebotsformen in den folgenden fünf Jahren, gehen die Institute denn auch mehrheitlich von einer weiterhin wachsenden Bedeutung des individuellen Coachings aus. Ebenso rechnen sie damit, dass mehrteilige Lehr- und Ausbildungsgänge, aber auch Kurz-Seminare und Vorträge sowie Training on the job wichtiger werden. In Letzterem spiegelt sich die Erwartung, dass der Zeitfaktor in der Weiterbildungsnachfrage zukünftig eine immer bedeutsamere Rolle spielen wird. Was aus Sicht der meisten in den folgenden fünf Jahren zunehmend gefragt sein wird, sind Wochenend- und Blended-Learning-Offerten, kurze Kompaktangebote und Formen der Weiterbildung, die sich an Arbeitszeiten von Teilzeitkräften anpassen. Auch rechnen die Anbieter mit 'Nebenwirkungen', etwa damit, dass Kunden häufiger kurzfristig stornieren als bisher.
Dem Kurzzeittrend entgegen steht allerdings die schon heute spürbare Zunahme längerer, mehrteiliger Lehr- und Ausbildungsgänge: Immerhin fast 50 Prozent der Institute bieten bereits firmenbezogene abschlussorientierte Weiterbildungsprogramme an, die z.B. zum Bachelor führen. Wenig verwunderlich ist es angesichts dessen, dass die Institute mehrheitlich in der durch die Bologna-Reform erfolgten Öffnung der Hochschulabschlüsse erhebliche Chancen für sich sehen. Bedenken, sich im Preiswettbewerb mit den Hochschulen nicht durchsetzen zu können, haben dagegen nur wenige, auch wenn die meisten in Zukunft mit deutlich mehr Konkurrenz von dieser Seite rechnen.
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