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Motivationsversuch

Ehre spornt auch Auftragsarbeiter an

Der 'Mitarbeiter des Monats' ist ein Urgestein der Wirtschaftswelt. Inwieweit solche symbolischen Ehrungen die Produktivität steigern, untersuchen Ökonomen allerdings erst seit wenigen Jahren. Ein Forscherduo hat nun herausgefunden: Selbst bei einer Auftragsarbeit, in der der Durchführende in keinerlei Form committed ist, spornt ihn die Aussicht auf Auszeichnung an. Michael Kosfeld von der Universität Frankfurt und Susanne Neckermann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim haben für ihre Untersuchung mit der Schweizer Sektion der amerikanischen Hilfsorganisation Hunger Project zusammengearbeitet. Diese hatte eine Datenbank mit Informationen über alle deutschsprachigen Gemeinden in der Schweiz angelegt. Für die Aufgabe, die Kontaktdaten der Gemeindevorsteher zu recherchieren, engagierte der Verein 150 Studenten. Für zwei Stunden Recherche wurden 45 Schweizer Franken versprochen, unabhängig davon, wie viele Daten einpflegt wurden.

Die Einweisung in die Aufgabe übernahmen die beiden Forscher, die sich als Organisationsmitglieder ausgaben. Der einen Hälfte der Studenten erklärten sie, dass die beiden fleißigsten Rechercheure am Ende eine Urkunde erhalten – diese Auszeichnung aber mit keinerlei materieller Belohnung verbunden sei. Trotzdem legten sich die Studenten daraufhin mehr ins Zeug. Im Schnitt recherchierten sie die Daten von etwas mehr als 30 Gemeindevorstehern. In der Kontrollgruppe lag die Quote bei 27. Die Produktivität lag damit in der ersten Gruppe etwa um 12 Prozent höher. 'Status und soziales Ansehen sind grundsätzlich starke Motivationskräfte für Beschäftigte', ziehen Neckermann und Kosfeld ihr Fazit. Das bedeute aber nicht, dass monetäre Anreize unwichtig seien. Sie betonen: 'Geld und Auszeichnungen verstärken sich gegenseitig. Optimale Anreizsysteme bestehen aus einer Kombination von harten und weichen Elementen.'

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