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Markterhebung

Bildungsanbieter setzen auf Exportgeschäft

Nach Meinung von Bildungsanbietern, die bereits im Ausland tätig sind, sind die Wachstumschancen dort besser als in Deutschland. Zumindest gaben das die 100 Aus- und Weiterbildungsanbieter zu Protokoll, die das Bonner Institut iMOVE (International Marketing Of Vocational Education) und das F.A.Z-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen aus Frankfurt/Main im Rahmen einer Studie ('Trendbarometer') zu den Auslandsaktivitäten deutscher Bildungsanbieter befragt haben. Die harten Zahlen geben ihnen Recht: Gegenüber der Vorjahresuntersuchung 2007 zeigt sich nämlich, dass die Auslandsumsätze der teilnehmenden Unternehmen stark gewachsen sind. Betrug der Auslandsanteil am Gesamtumsatz der Organisationen 2007 bloß 12,1 Prozent, so ist er 2008 auf 24 Prozent gestiegen. Zudem gehen die Befragten davon aus, dass der Anteil in den folgenden Jahren noch weiter wachsen wird – bis auf 27 Prozent im Jahr 2011. Die Anbieter glauben außerdem, dass die Zahl der deutschen Aus- und Weiterbildner, die Angebote jenseits der Grenzen offerieren, wachsen wird: von derzeit geschätzten zehn auf 15 Prozent der ca. 25.000 Anbieter am deutschen Markt.

Dabei geht etwas mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer davon aus, dass das Interesse deutscher Bildungsanbieter am Auslandsexport wächst, wenn es um das innerdeutsche Geschäft schlecht steht und dass es nachlässt, wenn die Geschäfte hierzulande wieder gut laufen. Ihre deutschen Kollegen betrachten die im Ausland Aktiven ebenso als Konkurrenz wie internationale Bildungsanbieter aus anderen Ländern. Gleichwohl setzen sie auf Kooperationen – etwa mit lokalen Anbietern, die als wichtiger Erfolgsfaktor für das Engagement im Ausland gelten. Aber auch Kooperationen mit deutschen Bildungsanbietern würden drei Viertel der Befragten im Ausland gerne sehen – nicht zuletzt, weil das hilft, Kosten einzusparen. Tatsächlich gilt die Finanzierungsfrage neben der Kooperation, der intensiven Vorbereitung und der Herausforderung 'Sprache und Kultur' als wichtigster Knackpunkt im Auslandsbusiness. Vor allem die umsatzstärksten Unternehmen im Sample sehen in der Finanzierung die größte Herausforderung.

Neue Verheißungen in Vietnam und Polen

Den Großteil ihres Auslandsgeschäftes bestreiten die deutschen Anbieter mit Trainings- und Bildungsmaßnahmen. Beratungsaktivitäten fallen dagegen mit nur ca. 13 Prozent wenig ins Gewicht. Noch unbedeutender ist die Ausfuhr von Lehr- und Lernmitteln (sieben Prozent). Die größten Chancen sehen deutsche Anbieter derzeit in Asien, in Osteuropa und in der neuen 'Trendregion' Naher Osten. Interessanterweise ist in der Hitliste asiatischer Länder Indien im Vergleich zur Umfrage aus dem Vorjahr auf den dritten Platz hinter China und Vietnam abgerutscht. 2007 rangierte das Land noch mit weitem Abstand auf Platz zwei. Im osteuropäischen Sektor hat unterdessen Polen (in der Rangliste an zweiter Stelle nach Russland) gegenüber dem Jahr 2007 stark aufgeholt: Es wurde 2008 viel häufiger als chancenreicher Markt genannt als 2007.

Im Ausland ist vor allem die technische Berufsausbildung gefragt. Sie wird, was die Exportchancen angeht, von den Anbietern an oberster Stelle genannt und auf ausländischen Märkten oft modular angeboten, weil sie so am besten an den Bedarf im jeweiligen Land angepasst werden kann. Vor allem in die Anpassung und Entwicklung ihrer Offerten wollen die Anbieter in den folgenden Jahren, bis 2011, investieren. Investitionen in diesen Bereich jedenfalls machen gut ein Viertel des Auslandsbudgets aus, gefolgt von Investitionen in Marketing und Vertrieb (21 Prozent), in die Aus- und Weiterbildung der eigenen Lehrkräfte (rund 13 Prozent). Insgesamt wollen die Anbieter ihre Investitionen ins Auslandsgeschäft in den kommenden drei Jahren weiter ausbauen, jedoch in etwas geringerem Umfang als 2007.

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