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Manager-Befragung

Glaubwürdigkeit höchster Wert

Unternehmenswerte wie Kreativität und Innovation, Kooperation, Dialog und Kundenorientierung finden Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht sehr wichtig. Das zumindest geht aus dem Hernstein Management Report 2011 hervor. Für die Untersuchung hat die Österreichische Gesellschaft für Marketing im Auftrag des Hernstein Instituts für Management und Leadership – beide mit Sitz in Wien – insgesamt 302 Führungskräfte befragt. In der Befragung kreuzte (trotz Möglichkeit der Mehrfachnennung) nur gut die Hälfte der Manager die genannten Werte an. Im Gegensatz dazu setzten rund 70 Prozent ihr Kreuz bei den Werten Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein.

Interessanterweise scheinen laut Studie den österreichischen Führungskräften Unternehmenswerte insgesamt weniger wichtig zu sein als den deutschen und schweizerischen Managern. Über den Grund lässt sich nur rätseln, sagt Hernstein-Institutsleiterin Katharina Lichtmannegger. 'Womöglich liegt es daran, dass den Österreichern Engagement und Eigenverantwortung besonders wichtig sind, wogegen dann Unternehmenswerte in den Schatten treten. Vielleicht liegt es aber auch am Misstrauen gegenüber verklausulierten und damit unklaren Werten', spekuliert Lichtmannegger. Bei den Österreichern tut sich auch die größte Diskrepanz zwischen persönlichen und Unternehmenswerten auf: Während 69 Prozent der deutschen Manager behaupten, dass die Werte ihres Unternehmens sehr gut zu ihren eigenen Werten passen und immerhin 52 Prozent der Schweizer, geben dies nur 47 Prozent der Österreicher zu Protokoll. Immerhin 48 Prozent der Österreicher finden allerdings, dass sich die Werte einigermaßen decken. Lichtmannegger findet das Ergebnis gleichwohl bedenklich. Auch wenn es eine völlige Übereinstimmung zwischen persönlichen und Unternehmenswerten niemals geben könne: 'Beste Leistungen werden bei möglichst großer Übereinstimmung erzielt.'

Positiv sticht hervor: Länderübergreifend lehnen es Manager ab, die Diskrepanzen einfach hinzunehmen. Sie finden, man sollte sie stattdessen ansprechen und Verbesserungsvorschläge einbringen. Auch die Unternehmen können viel dafür tun, Firmen- und persönliche Werte zu mehr Überstimmung zu bringen, ist Lichtmannegger überzeugt. Sie könnten z.B. einen Rahmen schaffen, in dem sich Manager und Mitarbeiter regelmäßig über Werte austauschen. Sie könnten die Werte in den Leitlinien mit eindeutigen Implikationen füllen, etwa: 'Worin zeigt sich Vertrauenswürdigkeit für uns konkret?' Und sie könnten nicht wertkonformes Verhalten umgehend sanktionieren.

Wie Diskrepanzen zwischen persönlichen und Firmenwerten zu überwinden sind

  SchweizDeutschland
Österreich
Diskrepanzen benennen
 42% 51% 53%
 Aktive Verbesserungsvorschläge einbringen
 31% 15% 13%
 In Verhandlung treten
 22% 14% 27%
 Ignorieren und weiterarbeiten
 3% 20% 7%
 Konsequenzen ziehen
 0% 0%
 0%

Quelle: Hernstein Management Report 2011; N= 302
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