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Innovationsforschung

There must be an angel - oder?

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI beschäftigt sich wissenschaftlich mit Engeln – mit sogenannten Knowledge Angels. Das sind zwar keine transzendentalen geflügelten Wesen, ähnlich hilfreich wie diese sind sie aber schon. Bei Knowledge Angels handelt es sich um besonders kreative Köpfe in wissensintensiven Dienstleistungsunternehmen. Die Fraunhofer Wissenschaftler sind bereits seit Längerem mit der Analyse von Innovationsprozessen in sogenannten KIBS (Knowledge-Intensive-Business-Services) befasst. Sie wollen herausfinden, was KIBS besonders innovativ macht. 'Unsere Ergebnisse sollen der Politik Ansatzpunkte für die Förderung innovativer Aktivitäten in Unternehmen geben', so Fraunhofer-Forscherin Dr. Andrea Zenker. Die aktuelle Hypothese der Forscher: Ihre Innovationsstärke haben wissensintensive Dienstleistungsunternehmen zu einem Großteil bestimmten 'Kernpersonen' zu verdanken – den Knowledge Angels. Knowledge Angels sind nach Definition der Wissenschaftler Personen, die es schaffen, durch interne und ex-terne Netzwerkaktivitäten Quellen anzuzapfen, aus denen sie ihre Ideen und Visionen schöpfen und die diese Ideen und Visionen erfolgreich in die Umsetzung und Verbreitung bringen, weil sie auch dabei auf die Kraft sozialer Netzwerke setzen. Ihre Hypothese haben die Wissenschaftler nun in einer ersten qualitativen Interviewrunde mit potenziellen Knowledge-Angels in meist kleinen bis mittelgroßen Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, China, Spanien und Kanada überprüft.

'Die Interviews haben uns gezeigt: Wissensengel existieren tatsächlich', so Zenker. Auch war es möglich, einige zentrale Eigenschaften dieser Personen zu identifizieren: Sie sind meist in einer einflussreichen Position tätig, manchmal beratend, oft als Manager. Sie sind nicht nur an strategischen Fragen, sondern auch am operativen Geschäft interessiert. Sie nutzen Netzwerke und vielfältige Methoden des Wissenszugangs, unter anderem durch Erfahrungsaustausch mit Externen, etwa durch Austausch mit der akademischen Welt. Das so erlangte Wissen nutzen sie für ihre firmeninterne Arbeit. Sie haben ein Gespür dafür, die richtigen Personen zur Lösung von Aufgaben zusammenzubringen. Sie legen Wert auf wechselnde Herausforderungen und einen breiten persönlichen Gestaltungsfreiraum. Mit ihrem Unternehmen und dessen Zielen identifizieren sie sich stark und auch dem regionalen Umfeld des Unternehmens fühlen sie sich eng verbunden.

Für die Forscher folgt aus diesen Erkenntnissen: Will man Innovation fördern, dann geht es nicht nur um Elitenförderung, das heißt die Förderung besonders kreativer Einzelpersonen. Weil kreative Einzelpersonen wie die Knowledge Angels ihre Innovationskraft stark aus dem Zusammenspiel mit anderen beziehen, geht es auch darum, soziale Kompetenzen zu stärken und ein hohes Bildungsniveau in der Breite sicherzustellen. Die Forschungsarbeiten sollen nun auf eine breitere Basis gestellt werden. Derzeit laufen Gespräche mit Unternehmensvertretern in Kanada, der Region Paris sowie Barcelona, erzählt Zenker.
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