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HR-Management in der Krise

Zwischen Headhunting und Cost-Cutting

Auch wenn es die Schlagzeilen, die hauptsächlich von (drohendem) Personalabbau künden, anders vermuten lassen: Jetzt – in Zeiten der Wirtschaftskrise – schlägt die große Stunde des HR-Managements. Das jedenfalls behauptet das E-Recruitment-Unternehmen Step-Stone in seinem gemeinsam mit dem Wirtschaftsanalysten Economist Intelligence Unit erstellten 'Talent Report 2009'. Der Umfrage unter 484 Führungskräften internationaler Unternehmen zufolge befinden sich die Firmen derzeit in einer zweischneidigen, nahezu schizophrenen Situation: Auf der einen Seite müssen sie Personalkosten einsparen. So gehen laut Studie 52 Prozent der Manager davon aus, dass die Krise Maßnahmen wie Stellenabbau und Einfrieren von Neueinstellungen zur Folge haben wird. Auf der anderen Seite hat jedoch der Kampf um Talente für Fach- und Schlüsselpositionen auch im Abschwung kaum an Brisanz verloren. Die Unternehmen beklagen bzw. befürchten unverändert Engpässe bei der Beschaffung von qualifiziertem Personal: 46 Prozent der Befragten gaben an, dass die Rekrutierung und Bindung von Talenten aus ihrer Sicht zukünftig schwieriger wird. 48 Prozent haben bereits heute einen Mangel an qualifiziertem Fach- und Führungspersonal in ihrem Unternehmen festgestellt. Und 27 Prozent wollen ihren Wettbewerbern gar gezielt Talente ausspannen. Als Gründe für den Mangel nennt die Studie die demografischen Trends ebenso wie Bildungsdefizite bzw. die 'fehlende Ausrichtung der formalen Qualifikationen auf die Bedürfnisse der Wirtschaft'. Als besonderes Hindernis werden von 62 Prozent der Befragten auch die 'Erwartungen der Arbeitnehmer an Karriere-Entwicklungen“ genannt.

Weiterbildung als wichtiger Anreiz für Talente

Darin zeigt sich die große Herausforderung für die Unternehmen: Sie müssen zum einen Wege zur Kosteneinsparung entwickeln, zum anderen aber auch dafür sorgen, dass die Motivation der verbleibenden Mitarbeiter nicht sinkt und dass sie attraktiver Arbeitgeber bleiben, so dass ihnen keine Talente verloren gehen, weil es z.B. an Entwicklungsmöglichkeiten oder Möglichkeiten zur Gestaltung der Work-Life-Balance fehlt. Beides sind Faktoren, die von den Befragten als entscheidende Anreizsysteme genannt werden. 47 Prozent der Führungskräfte gaben beispielsweise an, in den kommenden drei Jahren die Trainings- und Entwicklungsprogramme im Unternehmen verbessern zu wollen. Damit soll nicht nur die Attraktivität als Arbeitgeber steigen, sondern es sollen auch Lecks in der Talentpipeline gestopft werden, indem Mitarbeiter befähigt werden, auf neue Positionen zu rücken.

Der Personalabteilung kommt bei all dem 'eine lebensnotwendige Rolle' zu, heißt es in der Untersuchung. An ihr ist es, Talent-Management nach fortschrittlicher Fasson zu betreiben, will heißen: gezielt und differenziert. Sie muss in puncto Kostensenkung ebenso kreativ sein wie darin, Fachkräftemangel zu identifizieren und zu beseitigen. Richtig gut aufgestellt für diesen anspruchsvollen Balanceakt sieht StepStone die Abteilungen indes nicht: Laut Studie ist z.B. in nur 37 Prozent der Firmen ein Mitglied der obersten Geschäftsführung für Talent-Management zuständig. Ebenfalls nur 37 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass man in ihren Betrieben überhaupt eine klare Vorstellung davon hat, was Talent-Management ist ...

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