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Führungskräfte-Studien

Mittelmanager sind überfordert

Viele Führungskräfte im mittleren Management fühlen sich ihren Aufgaben nicht gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommen gleich zwei aktuelle Studien. Das internationale Beratungsunternehmen DDI hat 2.000 Manager der mittleren Ebene aus neun Ländern befragt. Als ihre größten anstehenden Herausforderungen nannten die meisten von ihnen das Steuern von Veränderungsprozessen, die Umsetzung von Prioritäten bei Arbeitsabläufen und das Treffen schwieriger Entscheidungen. Die relative Mehrheit (40 Prozent) fühlt sich darauf allerdings lediglich 'einigermaßen vorbereitet', nur elf Prozent glauben, 'gut vorbereitet' zu sein. 'Das sind alarmierende Resultate. Das mittlere Management führt immerhin ganze Abteilungen und Bereiche und zeichnet für Etats in Millionenhöhe verantwortlich', erklärt Wolfgang Doerfler, Geschäftsführer von DDI Deutschland. 'Würde ein Pilot sagen, er sei einigermaßen darauf vorbereitet, sicher in Paris zu landen, würden wahrscheinlich sofort alle Passagiere zum Notausgang stürmen.' Als Hauptgrund für die ausgemachten Kompetenzdefizite wird in der Studie auf die Tendenz in den Firmen verwiesen, sich stark auf die identifizierten Toptalente zu konzentrieren, die Entwicklung der 'nur' guten Manager dabei aus den Augen zu verlieren.

Rückzug als Reaktion

Ein noch schwärzeres Bild zeichnet die Umfrage, die der Weiterbildungsanbieter Coverdale Deutschland unter 100 Managern mit fünf bis zehn Jahren Führungserfahrung – also ebenfalls überwiegend Mitgliedern der mittleren Management-Ebene – durchgeführt hat. Lediglich 16 Prozent der Befragten denken, sie und ihre Kollegen seien ihren Aufgaben gewachsen, die große Mehrheit spricht von akuter Überforderung. Konkret: 47 Prozent sagen, sie selbst und ihre Kollegen würden auf den steigenden Leistungsdruck mit Rückzug reagieren. 18 Prozent geben an, dass der Druck aggressiv macht: Kritik, Hektik und übermäßige Kontrolle bestimmten den Arbeitsstil. Eine Tendenz, die Unternehmensrealität auszublenden und durch Ignoranz gar den Unternehmenserfolg zu mindern, machen elf Prozent der Befragten aus. 'Viele Führungskräfte sind ausgebrannt und sehen kaum eigene Gestaltungsmöglichkeiten', erklärt Thomas Weegen, Geschäftsführer von Coverdale Deutschland. 'Die Umfrage stützt die Erfahrungen aus unserer Beratungstätigkeit. Individuelle und institutionelle Burnout-Prozesse nehmen exponenziell zu.'

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