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Fritz B. Simon über sein Buchprojekt per Weblog

'Ich habe mir mehr Anregungen erhofft'

Herr Professor Dr. Simon, Sie haben Ihr neues Buch als Weblog im Internet geschrieben. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Was war für Sie der Reiz an der Sache?

Fritz B. Simon: Ich habe schon lange den Plan gehabt, das Internet auch auf diese Weise zu nutzen. Schließlich ist es immer ein wenig spät, wenn die Kritik und die nützlichen Anregungen der Leser einen Autor erreichen - nämlich dann, wenn das Buch schon gedruckt ist. Ich habe mir deshalb gesagt: Warum nicht einfach vorher anfangen, sich mit den Lesern auseinanderzusetzen?

Haben sich Ihre Hoffnungen denn bestätigt, nützliche Anregungen zu erhalten?

Simon: Ich habe mehr inhaltliche Auseinandersetzungen und Anregungen erwartet. Aber das war wohl illusorisch, weil es tatsächlich nur wenige Leute gibt, die sich schon eingehender mit der Thematik auseinandergesetzt haben.

Wenn Sie schon die Quantität enttäuscht hat - sind Sie denn zufrieden mit der Qualität der Resonanzen bzw. der Kommentare?

Simon: Na ja, die Kommentatoren sind offenbar mehr mit sich selbst bzw. den untereinander ausgelösten Konflikten als mit meinem Text beschäftigt. Aber der Reiz von Experimenten ist ja, dass man vorher nicht weiß, was dabei herauskommmt. Daher bin ich ganz zufrieden, dass hier doch einiges an Aufregung produziert wird, ohne dass ich mich inhaltlich wirklich von meinem Weg abwenden muss.

Das heißt, Sie würden ein solches Projekt durchaus nochmals angehen?

Simon: Experimente haben ihren Reiz für mich in der Erstmaligkeit. Ich könnte mir aber vorstellen, ein Buch, das schon publiziert ist, zur 'öffentlichen Verbesserung' ins Netz zu stellen. Allerdings weiß ich noch nicht, wie man irgendwelche Profilneurotiker davon abhalten kann, das Ganze für ihre Selbstdarstellung zu missbrauchen. Hier suche ich noch nach einem guten Verfahren.

Haben Sie eigentlich keine Angst, dass das Buch nachher keine Abnehmer mehr findet?

Simon: Nein, die Angst habe ich nicht. Die paar Hundert Leute, die den Schreibprozess am Computer verfolgen, sind als potenzielle Kunden nicht wirklich für den ökonomischen Erfolg solch eines Buches ausschlaggebend. Und wenn das wirklich der Fall wäre, d.h., wenn keiner das Buch kaufen würde, weil er es schon im Netz gelesen hat, dann hätte das Buch es auch nicht besser verdient. Ich glaube eher, dass hier ein Interesse an einer Theorie geweckt werden kann, die meiner Ansicht nach von großer Relevanz für unser aller Alltag sein könnte, für die sich aber bisher niemand interessiert.

Wann wird das Schreibprojekt beendet sein und das Buch erscheinen?

Simon: Ich muss das, was ich bisher geschrieben habe, noch kritisch sichten und kürzen, um den Auflagen des Verlags gerecht zu werden. Das Buch soll ja in der Reihe 'Carl-Auer-Compact' erscheinen, in der kurze, knackige Einführungstexte publiziert werden, die man idealerweise während einer Zugfahrt auch als bis dahin Uneingeweihter verstehen kann. Das Buch soll im Herbst auf den Markt kommen. Ich muss mich also beeilen ...
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