News

Frauen in der Consultingbranche: Unter der Glasdecke

Frauen sind in der Consulting-Branche immer noch vorwiegend Fußvolk. Zwar hat sich der Anteil weiblicher Unternehmensberater deutlich erhöht - von 19,9 Prozent im Jahr 2000 auf aktuell 31,5 Prozent - , doch sind Frauen in den oberen Hierarchie-Rängen der Beraterfirmen bis heute stark unterrepräsentiert. Und das, obwohl sie ebenso qualifiziert sind wie die Männer und auch von den Klienten akzeptiert werden. So zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie über die Karrierechancen von Frauen in der Unternehmensberatung, an der sich 44 große und mittlere Consulting-Firmen beteiligt haben. Erstellt hat die Untersuchung Professor Dr. Brigitte Grass von der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg mit Unterstützung des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU und der Joerg E. Staufenbiel Personalberatung aus Köln. Grass beurteilt die Entwicklung der vorigen Jahre zwar insgesamt als erfreulich, mahnt jedoch: 'Die Anstrengungen müssen auf eine breitere Basis gestellt werden. Nur wenn es den Beratungsgesellschaften gelingt, Frauen zu gewinnen und in die Projektteams zu integrieren, werden sie zukünftig erfolgreich sein. Sowohl der demografische Wandel als auch die Effizienz von gemischten Teams sprechen eine klare Sprache.'

Indes scheinen viele Firmen für diese Sprache noch taub zu sein. Zwar haben Frauen generell durchaus Chancen, eingestellt zu werden. Immerhin entspricht der Anteil der weiblichen Berater auf Associate- oder Junior-Consultant-Ebene mit 22,8 Prozent in etwa dem der weiblichen Bewerber (24 Prozent). Doch stoßen Frauen später, so Grass, an die 'gläserne Decke in der Beratung', sprich: Der Aufstieg in höhere Positionen gelingt ihnen selten. Verantwortlich für den insgesamt immer noch recht geringen Frauenanteil und die verschwindend geringe Zahl von Frauen in den Top-Positionen sind in erster Linie mangelnde Mobilität, zu hohe Arbeitsbelastung sowie das Fehlen von Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten. Doch auch der Umstand, dass viele Beratungsgesellschaften bis dato vorwiegend Männerterritorium sind, wirkt sich offenbar hemmend auf den Auf- und auch Einstieg von Frauen aus. So ermittelte Grass, dass es die Einstellungschancen von Frauen deutlich erhöht, wenn das Auswahlgremium nicht ausschließlich aus Männern besteht. Mit frauen-fokussierten Unterstützungsprogrammen, die solche Nachteile mildern könnten, geizen die Beratungsbetriebe bislang allerdings. Am weitesten verbreitet sind spezielle Arbeitszeitmodelle, Mentoren-Programme und Bewerberinnenveranstaltungen. Die Studie kann als PDF-Dokument kostenlos per E-Mail bestellt werden.
Wir setzen mit Ihrer Einwilligung Analyse-Cookies ein, um unsere Werbung auszurichten und Ihre Zufriedenheit bei der Nutzung unserer Webseite zu verbessern. Bei dem eingesetzten Dienstleister kann es auch zu einer Datenübermittlung in die USA kommen. Ihre Einwilligung bezieht sich auch auf die Erlaubnis, diese Datenübermittlungen vorzunehmen.

Wenn Sie mit dem Einsatz dieser Cookies einverstanden sind, klicken Sie bitte auf Akzeptieren. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung und den damit verbundenen Risiken finden Sie hier.
Akzeptieren Nicht akzeptieren
nach oben Nach oben