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Entscheidungsfindung

Einigkeit macht trotzig

Menschen neigen dazu, ihre Meinung der Mehrheit anzupassen. Umso mehr, je größer diese ist, besagt die Theorie des sozialen Einflusses. Ein Team des firmeneigenen Forschungszentrums von Hewlett-Packard hat diese psychologische Gesetzmäßigkeit nun experimentell ins Wackeln gebracht. Die Wissenschaftler stellten den 433 Teilnehmern ihrer Online-Umfrage verschiedene Entscheidungsfragen. Unter anderem sollten sie beurteilen, welches von zwei gezeigten Babys sie süßer fanden, und unter zwei Sofas ihren Favoriten wählen.

Nach einer ganzen Reihe von Aufgaben wurden erneut die Baby- und die Sofa-Frage gestellt. Diesmal sahen die Probanden allerdings zusätzlich einen Wert, der angeblich anzeigte, wie die anderen Studienteilnehmer gevotet hatten – wobei die vom Probanden nicht gewählte Variante jeweils als die deutlich beliebtere dargestellt wurde. Ein Teil der Versuchsteilnehmer entschied sich daraufhin um, die meisten dann, wenn die andere Option fünfmal so viele Stimmen hatte wie die eigene. Bei einem noch größeren Ungleichgewicht der Votings sackte die Quote der Umentscheider allerdings wieder ab. Als Erklärung verweisen die Wissenschaftler auf die Theorie der Reaktanz. Reaktanz bezeichnet eine Art Widerstandsmechanismus, der ausgelöst wird, sobald sich das Gefühl einstellt, die eigene Wahlfreiheit werde bedroht. 'Wird der soziale Druck der Mehrheitsmeinung zu groß, wird er offenbar als Bedrohung empfunden', sagt Studienleiterin Haiyi Zhu. Ihre Schlussfolgerung für Unternehmen: Auch in Entscheidungssituationen, in denen weitgehende Meinungskonformität herrscht, sollte darauf geachtet werden, dass Ge-genmeinungen gehört werden. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich Personen allein aus Reaktanz heraus gegen die Majorität wenden.

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