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Corporate Health Award 2011

Krankmachende Kulturen im Fokus

Gesundheitsmanagement bezieht sich nicht mehr nur auf Arbeitsschutz und ergonomische Arbeitsplätze. Mit Zunahme der psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz setzt sich eine ganzheitlichere Betrachtung des Themas durch. Das spiegeln zumindest die Gewinner des Corporate Health Award 2011 wider. Der Preis wurde auf Initiative des Marktforschungsunternehmens EuPD Research, des Arbeitsschutzdienstleisters TÜV Süd Life Service und der Zeitung Handelsblatt Anfang November 2011 unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) verliehen. Die Sieger in acht Branchen- und drei Sonderkategorien, ermittelt aus 237 Bewerbern, offenbaren nicht nur, dass das Gesundheitsmanagement in den Firmen zunehmend professioneller und strategischer angepackt wird. 'Sie zeigen auch einen Bedeutungszuwachs bei Themen wie gesunde Führung, Kollegialität, Sozial- und Netzwerkkapital', erläutert EuPDResearch-Sprecherin Carolin Müller.

Unilever: Vorstand testet Stimmung wöchentlich

Ein Beispiel ist der Energieerzeuger Steag GmbH, der in Führungskräfteschulungen Konzepte zum 'gesunden', also wertschätzenden Führen vermittelt. Außerdem unter den Siegern: Das Unternehmen Unilever Deutschland, wo sich der Vorstand wöchentlich zwei Stunden Zeit nimmt, um mit Mitarbeitern über die Stimmung in ihrem Bereich zu sprechen. Auch SAP ist unter den Gewinnern. Der Softwarekonzern wurde von den Prüfern wegen seiner Gesamtstrategie in Sachen Mitarbeitergesundheit ausgezeichnet. Besonders lobend hoben die Prüfer auch in diesem Fall kulturelle Faktoren wie flache Hierarchien, demokratische Strukturen und das Lean Management hervor. Doch zeigt sich am Beispiel SAP auch die Crux, die darin liegen kann, bestimmten strukturell-kulturellen Faktoren automatisch eine gesundheitsförderliche Wirkung zuzuschreiben. Denn ungefähr zeitgleich zur Veröffentlichung des Rankings berichtete das manager magazin (Ausgabe: 18. November 2011) von einer internen SAP-Studie, der zufolge sich ein Großteil der Mitarbeiter an der Grenze der Belastbarkeit fühlt – und dies nicht zuletzt auf das Lean-Programm zurückführt. Ein größeres Maß an Verantwortung, flache Hierarchien, größere Freiheiten, mehr Selbstbestimmung werden eben nicht von allen gleich positiv empfunden. Und es kommt immer auch darauf an, unter welchen Vorzeichen und Rahmenbedingungen sie eingeführt und umgesetzt werden.

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