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Coaching-PAS

Kriterienkatalog fürs Coaching neu aufgelegt

Die PAS 1029, die vor gut vier Jahren als Qualitätsstütze für das Einzelcoaching auf den Markt gebracht wurde, ist überarbeitet worden. Entwickelt wurde die „Publicy Available Specification“ 2004 von der SYNK Group, Stuttgart, (ehemals: 3K Consulting) in Zusammenarbeit mit der Weiterbildungseinrichtung Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG), Montabaur. Dienen sollte und soll sie als Qualitätsleitfaden: etwa für Personalentwickler in Unternehmen, die einen externen Coach auswählen und für Coaches, die die Qualität ihrer Arbeit sichern wollen. Herausgegeben wird die PAS vom Deutschen Institut für Normung (DIN). Im Unterschied zu einer DIN-Norm beruht eine PAS nur auf dem Konsens der Verfasser, braucht keine breitere öffentliche Zustimmung und lässt sich somit schneller und preiswerter umsetzen. Dass aus der PAS 1029 in absehbarer Zeit eine DIN-Norm, oder (was heute noch sinniger ist) eine internationale Norm wird, glaubt Synk-Group-Geschäftsführer Jörg Krauter wegen des damit verbundenen Abstimmungsaufwandes denn auch nicht. Zu zersplittert sei die Coaching-Landschaft.

Tatsächlich verfolgen viele Coaching-Verbände hierzulande ihre eigene Qualitätslinie – und bieten eigene (einnahmeträchtige) Zertifizierungen an. Auch die PAS 1029 war von Beginn an Grundlage einer Zertifizierung, die unter Ägide der DIN Certco Gesellschaft für Konformitätsbewertung, Berlin, von verschiedenen Begutachtungsstellen – unter anderem der SYNK-Group – für fast 1.000 Euro angeboten wird. Der Abschluss lautet: „DIN-geprüfter Business-Coach“. Allerdings haben das Zertifikat innerhalb von vier Jahren erst rund 30 Coaches erworben. SYNK-Geschäftsführer Krauter indes meint: „Man könnte genauso gut sagen, ‚schon’ 30 Coaches. Denn es ist völlig normal, dass es seine Zeit braucht, bis sich solch ein Angebot herumgesprochen hat. Zumal die Konkurrenz von anderen Zertifizierern groß ist.“

Die Spezifikation führt auf, was im Zusammenhang mit einem Einzelcoaching nach aktuellem Forschungsstand von Bedeutung sei, sagt Krauter. Was gegenüber der Erstausgabe unter maßgeblicher Ägide der SYNK Group mithilfe mehrerer DIN-zertifizierter Coaches verändert wurde, ist denn auch zu einem Großteil der fortschreitenden Entwicklung geschuldet. So geht die einleitende Verortung des Business-Coachings nun ausführlich auf neue Rahmenbedingungen wie die zunehmende Internationalisierung ein. Auch der theoretische Unterbau wurde erweitert – und zwar um ein Modell der Informationssymmetrie und -asymmetrie. Informationssymmetrie bedeutet, vereinfacht gesagt: Coach, Auftraggeber und Klient wissen stets, woran sie miteinander sind.

Qualitätsmindernde Lücken sind ausführlicher beschrieben

Auf dieser theoretischen Basis beschreibt die modifizierte PAS ausführlicher als die Erstauflage jene Lücken, die zur Qualitätsminderung im Coachingprozess führen können, z.B.: „Der Coach weiß nicht genau, was der Kunde erwartet“ (Wahrnehmungslücke) oder: „Die Versprechungen des Coaches entsprechen nicht der erbrachten Leistung“ (Kommunikationslücke). Zusätzlich wurden die in der PAS beschriebenen Qualitätsdimensionen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität erweitert. So sind nun beispielsweise Evaluationsmethoden genauer umrissen und mit mehr Beispielen unterlegt. Die Kompetenzfelder des Coaches (Fach-, Methoden-, Sozial- und personale Kompetenz) wiederum wurden um den Bereich der professionellen Handlungskompetenz erweitert. Gemeint ist: Der Coach kann aktuelle Befindlichkeiten des Klienten wahrnehmen, kommunikativ eine Beziehung zu seinem Coachee aufbauen und halten und besitzt Reflexionsfähigkeit.

Die PAS 1029:2008 ist als 25-seitiges Kompendium im Beuth Verlag erschienen. Download oder Bestellmöglichkeit unter www.beuth.de, Kostenpunkt: 70,80 Euro.

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