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Carl-Bertelsmann-Preis 2007: In Finnland finden auch Ältere Jobs

Auf der Suche nach bewährten Strategien für den Umgang mit der Beschäftigungsmisere älterer Mitarbeiter ist die Bertelsmann Stiftung in Finnland fündig geworden. Für das Reformprojekt 'Älter werdende Mitarbeiter' hat sie die Republik mit dem Carl-Bertelsmann-Preis ausgezeichnet. Diesen verleiht die Stiftung jährlich an Träger innovativer und exemplarischer Lösungsansätze für politische und gesellschaftliche Probleme.

Das prämierte Programm wurde 1995 vor dem Hintergrund des demografischen Wandels initiiert, dessen Folgen in Finnland bereits damals zu spüren waren. Die Arbeitslosenquote der 55- bis 64-Jährigen lag bei über 20 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl der Vorruheständler kontinuierlich an, was die Sozialkassen in Finanzierungsnot brachte. Mittlerweile sind dank des Programms nur noch sieben Prozent der Älteren arbeitslos. Die sozialen Sicherungssysteme wurden durch einen Anstieg des Renteneintrittsalters um 1,2 Jahre auf 59,1 Jahre entlastet.

Kernstück des erfolgreichen Reformprojekts war die Einführung eines variablen Renteneintrittsalters von 63 bis 68 Jahren. Als Anreiz für die Arbeitnehmer, möglichst lange im Job zu bleiben, gilt dabei die Formel: Je später Arbeitnehmer ihren Antrag auf Rente einreichen, desto höher fallen die Bezüge aus.

Flankiert wurde die Rentenreform durch einen umfassenden Ansatz zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit Älterer. Dazu haben die Träger des Reformprogramms den Unternehmen etwa maßgeschneiderte Projekte für ein Gesundheitsmanagement und zur Weiterbildung ihrer älteren Mitarbeiter an die Hand gegeben. Dritter Baustein des Projekts war eine Diskussion über das Potenzial Älterer in den Betrieben und den Medien. Mit der Folge, dass sich in Finnland die Einstellung gegenüber älteren Mitarbeitern nachweislich verbessert hat.

'Die finnischen Erfahrungen zeigen, dass nur ein ausgewogener Policy-Mix von sich ergänzenden Maßnahmen in den Bereichen Arbeitsmarktpolitik, Beschäftigungsfähigkeit und Bewusstseinsbildung eine Trendumkehr hin zu längeren Tätigkeitsbiografien einleiten kann', resümiert Dr. Johannes Meier, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Meier spielt mit seiner Aussage vermutlich auf die Initiative 50plus der Bundesregierung an. Diese stützt sich nämlich einzig auf arbeitsmarktpolitsche Instrumente, um Ältere in Beschäftigung zu bringen. Infos zum prämierten Projekt im Internet.
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