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Übersicht AnsprechpartnerOliver Maassen, CHRO beim Maschinenbauer Trumpf, hat mit einem Post auf der Social-Media-Plattform Linkedin einen Shitstorm ausgelöst. Ende August 2022 teilte er einen Artikel aus der NZZ, in dem der Autor unter dem Schlagwort „Gefühlsterror“ die These vertritt, dass sich heute eine Cancel Culture breitmache, in der Aktivisten allein auf der Basis verletzter Gefühle Unternehmen dazu nötigen können, eilfertig Produkte vom Markt zu nehmen. Maassen schrieb, ihm selbst laufe es bei dem Thema schon lange „eiskalt den Rücken runter“: „Ob Winnetou (ihr könnt mir doch nicht den Helden meiner Jugend verbieten) oder Marin, Rastalocken oder Genderei … ich bin diese Pseudomanipulationen leid.“ Sein Posting schloss er mit: „Gestern habe ich Negerkuss gesagt und mich gleich dafür entschuldigt. Wie blöd kann man eigentlich sein ...“
Die Nennung des N-Wortes schockierte viele Social-Media-Nutzer. Unter dem Post sammelten sich schnell neben zustimmenden zahlreiche kritische Kommentare – auf die der Personalchef mit eigenen Kommentaren reagierte. So sei es ihm darum gegangen, mit dem N-Wort-Satz „ein Gespräch mit mir selbst“ wiederzugeben, das daraus resultiere, dass man ständig sprachlich nach Orientierung suchen müsse, um nicht anzuecken. Gleichwohl bekannte er in einem späteren Update, dass der letzte Absatz seines Posts unsensibel gewesen sei und bat jene, „die sich dadurch direkt verletzt gefühlt haben, um Entschuldigung“. Den Post selbst ließ er unverändert stehen. Gegenüber managerSeminare wollte sich Maassen nicht weiter zum Thema äußern und verwies auf seine Kommentierungen im Post. Die Firma Trumpf äußerte sich, vertreten durch ihren Pressesprecher Andreas Möller, via Linkedin-Kommentar dergestalt, dass es Maassen freistehe, auf seinem privaten Account Themen ohne Firmenbezug zu diskutieren.
Beitrag von Sylvia Jumpertz aus managerSeminare 295, Oktober 2022