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Statusverhalten im Job

Positionieren mit Kalkül

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Sie sind ein großes Tabu – doch allzeit gegenwärtig: Statusspiele. Wie wir in jeder Situation mit Stimme, Gesten, Worten immer wieder die Hackordnung neu festlegen, darüber reden wir nicht, meist machen wir es uns noch nicht einmal klar. Dabei ist das richtige Statusverhalten entscheidend. Führungskräfte, die wissen, wann sie hochstapeln müs- sen und wann und wie sie lieber tief spielen sollten, setzen ihre Ziele durch. Und das nicht nur souverän, sondern auch sympathisch.
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Wenige Tage nach seinem Wahlsieg im November 2009 besuchte Barack Obama mit seiner Gattin das Weiße Haus. Als Hausherr empfing ihn der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush. Die Begrüßungsszene machte Geschichte. Der junge Senator aus Illinois deklassierte den mächtigsten Mann der Welt innerhalb weniger Sekunden: Obama ging mit aufrechter Haltung und stetem Augenkontakt auf Bush zu, ergriff seine Hand und fasste den deutlich älteren Mann mit der Linken am Oberarm. Dies wirkte souverän und gönnerisch. Wenige Augenblicke später bewegten sich der Präsident und sein designierter Nachfolger in Richtung Haupteingang. Obama wies Bush den Weg und überließ ihm den Eintritt – als sei er bereits Herr des Hauses.

Was Obama mit seiner Körpersprache zum Ausdruck brachte, ist nichts anderes als Statusverhalten. Die Signale, die er ausstrahlte, sind Statussignale. Formal bekleidete Obama nicht den hohen Rang, den Bush zu diesem Zeitpunkt noch inne hatte. Doch aufgrund seines Wahlsiegs fühlte er sich innerlich überlegen, und das zeigte er – freilich ohne George W. Bush auf offensichtlich arrogante Weise zu behandeln.

Dass es in der Politik um Statusfragen geht, ist keine Frage. Bei Bundestagsdebatten oder wenn Staatschefs sich begrüßen, untersuchen wir die eingefangenen Fernsehbilder automatisch danach: Wer zeigt durch seinen Auftritt, dass er höher steht als sein Gegenüber? Wer hat mehr Gewicht? Wie verteilt sich die Macht? In unserem eigenen Alltag aber blenden wir das Thema aus. Wie wir uns im privaten Miteinander, vor allem aber auch am Arbeitsplatz, unentwegt über- oder unterordnen, darüber reden wir nicht. Meist machen wir es uns noch nicht einmal klar.

Extras:

  • Fünf Statustypen: Welche bekannten Persönlichkeiten wie mit Macht umgehen
  • Im Hochstatus verhandeln: Die richtigen Signale durch Körpersprache und Kommunikation senden
  • Leserumfrage: Die Ergebnisse der managerSeminare-Leserbefragung zum Thema Statusverhalten
  • Literaturtipps: Kurzrezensionen von vier Büchern zu den Themen Status, Hierarchien, Körpersprache und Kommunikation
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