Helmut Markwort

„Ich bin entsetzt über die Phrasierung der deutschen Sprache“

Fakten, Fakten, Fakten – mit diesem Spruch wurde er bekannt: Helmut Markwort. Nun wurde der Gründungschefredakteur des Magazins Focus mit dem Deutschen Rednerpreis von der German Speakers Association ausgezeichnet. managerSeminare traf den 79jährigen Journalisten zum Interview.

Interview aufgezeichnet auf der GSA Convention 2016 Kamera: Philipp Senger, München.




Für Helmut Markwort ist das gesprochene zunächst mal ein geschriebenes Wort - ein klassischer Redner ist der ehemalige Chefredakteur und heutige Herausgeber des Nachrichtenmagazins Focus nicht. Dennoch wurde er am 10. September 2016 auf dem Jahreskongress der German Speakers Association (GSA) mit dem deutschen Rednerpreis ausgezeichnet. Und findet sich damit in illustrer Reihe vormaliger Preisträger wieder: Nach Hans-Dietrich Genscher, Margot Käßmann, Dieter Zetsche, Roman Herzog, dem Dalai Lama und Auma Obama ist er der siebte Preisträger der von GSA-Ehrenpräsident Lothar Seiwert initiierten Auszeichnung.

Seiwert begründete die Wahl der Jury so: „Fakten, Fakten, Fakten! Diese Worte stammen nicht nur von Helmut Markwort, sondern sie charakterisieren ihn auch durch und durch. Wortgenaue Punktlandungen, Sätze ohne Attitüde, gespickt mit Humor und Hintersinn: Sein Stil am Rednerpult ist einzigartig.“ Der derzeit amitierende Präsident Martin Laschkolnig ergänzte: „Helmut Markwort ist ein Vorbild für alle, die an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligt sind. Er ist ein Freund klarer Worte, der nie ein Blatt vor den Mund nimmt und auch als Chefredakteur stets Mut zur Selbstkritik bewiesen hat.“

Fast mehr Resonanz als Preisträger Markwort löste auf der feierlichen Gala der GSA-Convention sein Laudator Paul Breitner aus. Der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler ist populärer als Markwort und lässt sich inzwischen sogar selbst als Redner vermitteln. Mit Marktwort verbindet die Fußball-Legende zum einen die Leidenschaft für den FC Bayern München, zum anderen die Liebe zum geschliffenen Wort. Breitner witzelte: „Gut, vielleicht bin ich da eher die Axt und er das Florett. Aber genau dieser Unterschied verbindet uns. Ich kann ja oft nicht anders, als Ross und Reiter die Meinung zu geigen. Helmut Markwort ist da etwas anders. Auch er nimmt kein Blatt vor den Mund. Aber er drückt es hintergründiger aus.“

Helmut Markwort freute sich über die Auszeichnung, gab sich aber bescheiden. Für ihn sei sie eine Ehre, ebenso wie eine Last, eine „gewaltige Herausforderung" angesichts der Dankesrede, die er nach seiner Ehrung vor den etwa 200 professionellen Rednern, die der Preisverleihung beiwohnten, halten sollte. Im Interview mit managerSeminare erzählt der erfahrene Journalist, was seiner Ansicht nach eine gute Rede ausmacht, wie wichtig auch in heutigen Zeiten noch die Textkompetenz ist, wie sich die Rolle von Berufskommunikatoren in den vergangenen 60 Jahren, seit er anfing mit dem Journalismus, geändert hat, und was heute noch Kern des Journalismus sein sollte.

16.09.2016
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