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Neue ISO-Norm für Weiterbildungsinstitute

Im Dezember 2010 wird eine neue Norm für die Aus- und Weiterbildung veröffentlicht, die dem Wirrwarr der zahlreichen Qualitätsmanagementsysteme ein Ende bereiten und zum neuen, weltweit anerkannten Standard werden soll.

In den Reigen der zahlreichen Qualitätsmanagementsysteme will sie sich nicht einreihen, sondern künftig den Ton angeben: die DIN 29990. Die neue Norm soll 'ein einheitlicher, weltweit gültiger Management- und Servicestandard für die Aus- und Weiterbildung' werden – zumindest, wenn es nach dem Deutschen Institut für Normung (DIN) geht. 2006 hat das Berliner Institut den Arbeitsausschuss 'Bildungsdienstleistungen' gegründet, der seit 2007 an den Qualitätsmanagementstandards gearbeitet hat. Das Ziel: 'Durch die internationale Norm sollen in besonderem Maße Einrichtungen angesprochen werden, die sich wettbewerbsorientiert am Markt behaupten müssen, die Managementstandards zur Erhöhung ihrer Qualität und Wirtschaftlichkeit einsetzen wollen sowie gleichzeitig einen zertifizierten Qualitätsausweis benötigen', erklärt Thomas Rau, Projektleiter der RKW Berlin GmbH und Vorsitzender des DIN-Arbeitsausschusses 'Bildungsdienstleistungen'.

Das Lehren steht im Mittelpunkt

Im Dezember 2010 wird die 'DIN ISO 29990: 2010-12, Lerndienstleistungen für die Aus- und Weiterbildung – Grundlegende Anforderungen an die Dienstleister' veröffentlicht. Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich ein Qualitätsmanagementsystem für Bildungsdienstleister, das den Lern- und Lehrprozess in den Mittelpunkt stellt. Das bedeutet: Gegenstand der Zertifizierung sind zum einen – wie bei allen Qualitätsmanagementsystemen – die allgemeinen Anforderungen an das Managementsystem, also etwa an Finanz-, Personal- und Kommunikationsmanagement. Zum anderen aber – und dadurch will sich die Norm auszeichnen – werden die Hauptkomponenten der Lerndienstleistung definiert und geprüft.

Zwei Verbände empfehlen die Norm

Ganz neu ist das alles nicht: Das Modell erinnert in Teilen an die Lernerorientierte Qualitätstestierung in der Weiterbildung (LQW) und hat Elemente der DIN ISO 9001 sowie des EFQM-Qualitätsmodells aufgegriffen. Laut Rau besteht die besondere Leistung der neuen Norm in der Tatsache, dass die 'unübersichtliche Vielfalt im Bereich der Managementstandards zu einem zertifizierbaren und transparenten Qualitätsmanagementsystem zusammengeführt wurde, das in der Sprache der Bildungsdienstleister geschrieben ist'. Für den Erfolg der neuen Norm spricht, dass sie laut Rau alle Anforderungen für die Trägerzulassung nach der AZVW (Annerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) erfüllt. Damit wird sie interessant für Weiterbildungsanbieter, die staatlich geförderte Bildungsmaßnahmen etwa für Kurzarbeiter durchführen wollen. Auch die Verbände Forum Distance E-Learning und Europäischer Fernschulverband wollen das System ihren Mitgliedern empfehlen und haben gemeinsam mit dem RKW eine Spezifikation des Modells für das Fernlernen entwickelt.

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Die Zertifizierung

>> Ansprechpartner: Zur zentralen Anlaufstelle soll sich das RKW Berlin-Brandenburg entwickeln, die auf ihrer Website auch Informationen zum Modell bereitstellt.

>> Kosten und Dauer: Die Kosten sind abhängig von der Organisationsgröße und mit denen einer Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 vergleichbar. Die Zertifizierung selbst nimmt einen bis eineinhalb Tage in Anspruch, einmal jährlich steht eine Rezertifizierung der Kernprozesse an.
Autor(en): (com)
Quelle: Training aktuell 12/10, Dezember 2010
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