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Neu in Deutschland: Lizenz für einen US-Klassiker

Das Persönlichkeitsinstrument FIRO-B beleuchtet die zwischenmenschlichen Bedürfnisse eines Menschen, um Rückschlüsse auf seine Verhaltenspräferenzen zu ermöglichen. Nun können sich interessierte Trainer und Berater auch hierzulande für das in den USA schon etablierte Tool lizenzieren lassen.

In einem U-Boot ist es nicht nur eng. Es kann auch sehr hoch hergehen. Entsprechend hoch sind die Belastungen für die Mannschaft an Bord. Die Frage, wie sich eine Crew zusammenstellen lässt, die diesen Anforderungen gewachsen ist, hat sich der Psychologe William Schutz schon 1958 für das US-Militär gestellt. Und eine Antwort geliefert, die nun auch für Trainer in Deutschland zugänglich ist: Das Persönlichkeitsinstrument FIRO-B will helfen, das Verhalten von Menschen vorherzusagen. Im Juli 2010 können sich Interessierte erstmals beim Trainings- und Beratungsunternehmen A-M-T Management Performance, Radevormwald, für das Testverfahren lizenzieren lassen.

Der Mensch als soziales Wesen

Grundlage des Tools ist die Orientierung an den zwischenmenschlichen Beziehungen. Die von Schutz entwickelte Theorie 'Fundamental Interpersonal Relations Orientation' geht davon aus, dass sich die Bedürfnisse in sozialen Beziehungen in drei Bereiche aufteilen lassen: Einbeziehung, Kontrolle und Zuneigung. In jedem Bereich unterscheidet FIRO-B zwei Dimensionen. Zum einen das ausgedrückte Verhalten, das anzeigt, wie gern ein Verhalten selbst initiiert wird, zum anderen das gewünschte Verhalten, das angibt, wie gern das Verhalten bei anderen gesehen wird. Diese können durchaus differieren – etwa bei dem Kollegen, der ständig an der Kaffeeküche vorbeiläuft: Er spricht keinen an, wünscht sich aber Einbeziehung. Oder bei einem Menschen mit starkem Kontrollbedürfnis: Er wünscht sich von seinen Teamkollegen, dass sie sich kontrollieren lassen.

Per Skalierung zur Bewertung

Bewertet werden die Bedürfnisse mit Hilfe von 54 skalierten Fragen: Für jeden Bereich werden mehrere Fragen gestellt, deren Inhalt nach und nach so verändert wird, bis der Befragte nicht mehr zustimmt. Der Punkt, an dem dies geschieht, liefert den Wert der jeweiligen Ausprägung zwischen null und neun. Die Fragen sind bunt gemischt, um zu vermeiden, dass der Befragte seine Antworten bewusst lenkt.

Besser in Kombination

Danach liefert FIRO-B allerdings keine Typologisierung der Befragten. Das Instrument gibt vielmehr Hinweise auf die Eigenschaften einer Person, erklärt A-M-T-Geschäftsführer Stefan Oppitz: 'Das Ergebnis zeigt, dass bestimmte Verhaltensweisen wahrscheinlicher sind als andere.' Deshalb hält er es auch für eine ideale Ergänzung zu etablierten Instrumenten wie dem Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI) oder dem Diagnostik-Tool 16PF. Mit diesen kombiniert kann FIRO-B neben der Teamentwicklung beispielsweise auch Coachings, Konfliktrainings oder die Personalauswahl unterstützen.

Der erste Lizenzierungsworkshop findet vom 13. bis 14. Juli 2010 statt. Kosten: 1.090 Euro.
Autor(en): (Sylvia Lipkowski)
Quelle: Training aktuell 06/10, Juni 2010
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