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Emotionen in der Personalarbeit

Personaler sind zu wenig einfühlsam

In den Personalabteilungen herrscht oft kühle Sachlichkeit vor. Das hat Prof. Dr. Christian Scholz vom Institut für Managementkompetenz an der Universität des Saarlandes beobachtet. Mit Hilfe einer Studie im Rahmen seines Forschungsprojekts 'Kompetenz4hr' unter 65 Personalern, Führungskräften und Beratern hat er herausgefunden, dass Führungskräfte und Berater glauben, dass Personaler Ängste, Frust und Stress bei den Mitarbeitern eher schüren denn mildern. Das jedoch ist laut Personalexperte Scholz genau falsch: Gerade jetzt, wo ob der Wirtschaftskrise negative Gefühle bei den Mitarbeitern vorherrschen,  müssten Personaler positive Emotionen wie Begeisterung, Freude und Zufriedenheit fördern und verstärken. Sein Appell an die Personaler lautet, sich mehr mit den Emotionen ihrer Mitarbeiter zu befassen.

Allerdings scheint das Gros der Personalmanager seine Ansicht nicht zu teilen. Interessanterweise waren die für die Studie befragten Personaler nämlich der Überzeugung, dass sie dazu beitragen, schlechte Gefühle ihrer Mitarbeiter zu verringern. Das Selbst- und Fremdbild der Personaler klafft auch hinsichtlich anderer Fähigkeiten auseinander, die einer guten Beziehung zu den Mitarbeitern zuträglich wären. So schätzen 72 Prozent der 65 befragten Personaler ihre Kommunikationsfähigkeit als hoch ein, während das nur 33 Prozent der 60 Nicht-Personaler tun. Ausreichend Einfühlungsvermögen, um die Kompetenzen der Mitarbeiter einschätzen zu können, bestätigen den Personalern nicht einmal ein Viertel der Führungskräfte und Berater. Der Großteil der Personaler hingegen bezeichnet sich selbst als einfühlsam (69 Prozent). Auch glauben zwei Drittel von ihnen, dass sie gut zuhören können, während dies nur 30 Prozent der befragten Führungskräfte bestätigen.

Angesichts ihrer eher verbesserungswürdigen emotionalen Intelligenz ist fraglich, ob die Personaler der Aufgabe gewachsen sind, den Führungskräften im Unternehmen einen emotionalen Führungsstil nahe zu bringen. Die sachlich-rationale Einstellung vieler Führungskräfte aufzubrechen, wird nämlich laut Studie als Voraussetzung dafür betrachtet, die Gefühlswelt der Mitarbeiter im Job positiv zu beeinflussen.
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