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Berufserfolg

Karrierewunsch bremst Karriere

Wer für seinen Job brennt, der macht eher Karriere, als der, der nur seine Stunden abreißt. So weit, so klar. Was aber passiert, wenn sich solch intrinsische Motivation mit dem Wunsch paart, es beruflich möglichst weit zu bringen? Verleiht dieser dem beruflichen Aufstieg zusätzlichen Schwung? Im Gegenteil, wie eine amerikanische Langzeit­untersuchung zeigt. Ein Team von Sozialwissenschaftlern der Universität Yale klopfte in Fragebögen die Beweggründe von mehr als 10.000 Kadetten der Offizierschule Westpoint ab, sich für eine Militärlaufbahn zu entscheiden. Anschließend verfolgten sie deren Karrieren über eine Zeitspanne von bis zu 14 Jahren. Wie erwartet, wurden Kadetten mit hoher intrinsischer Motivation, also jene, die besonders von der Bedeutung des Militärs für die Gesellschaft im Allgemeinen und der des Offiziersberufs im Besonderen überzeugt waren, im Schnitt besser beurteilt und schneller befördert als Soldaten, die weniger Herzblut für ihre Profession aufbrachten. Dieser positive Zusammenhang war aber umso schwächer, je mehr und je stärker die Kadetten zusätzlich von instrumentellen Motiven getrieben waren. Vor allem der Wunsch, Karriere zu machen, beschnitt die positive Wirkung der intrinsischen Motivation auf den Berufserfolg. Eine mögliche Erklärung, die die Studienleiter Amy Wrzesniewski und Barry Schwartz im Studienbericht liefern: Die Erfüllung instrumenteller Motive führt zu Sättigungseffekten. Wer also in der Hierarchie weit hinauf will, empfindet nach jeder Beförderung für eine gewisse Zeit erst einmal eine Art wohlige Trägheit, die ihn in seiner Performance ausbremst.

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