Petition gegen geplantes Umsatzsteuergesetz

Weiterbildner setzen sich zur Wehr

Bedrohliche Auswirkungen für Trainer und Weiterbildungsakademien kann der Gesetzesentwurf für ein neues Jahressteuergesetz 2013 haben. Er sieht vor, Bildungsleistungen von der Umsatzsteuer zu befreien. Mit der Folge, dass die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs entfällt. Mit einer Petition an den Deutschen Bundestag hat der Q-Pool 100 e.V., die Offizielle Qualitätsvereinigung internationaler Wirtschaftstrainer und -berater, jetzt auf das geplante Jahressteuergesetz 2013 reagiert.

Diskutiert wurde in den vergangenen Wochen schon bei einigen Verbänden, der Q-Pool hat jetzt gehandelt: „Bislang wissen viele Akademien, Trainer und Personalentwickler noch nicht, was auf sie zukommt. So ist es höchste Zeit, alle Kräfte zu mobilisieren, um das Gesetz in seiner jetzigen Form zu verhindern“, sagt Dieter Hohl. Aus Sicht des Q-Pools hat die geplante Gesetzesänderung für die Trainingsakademien und in der Folge auch für deren Zulieferer und Vermieter bedrohliche Auswirkungen. „Die geplante Änderung gefährdet die gesamte Weiterbildungsbranche des Firmenkundengeschäfts und setzt unnötig Existenzen aufs Spiel", erläutert der Präsident des Q-Pools.

Mit der Umsatzsteuerbefreiung für Bildungsleistungen entfällt für Weiterbildungsanbieter die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs für alle Eingangsleistungen wie Reisekosten, die Miete für Seminarräume, Einkauf/Einsatz von freiberuflichen Trainern, Marketing, Druck- und Werbekosten, Lehrmittel-Produktion und Investitionen. Die Mehrwertsteuer für diese oft erheblichen Eingangsleistungen würde für die Trainingsanbieter zum Kostenfaktor werden, weil sie selbst in Zukunft diese Steuer faktisch zahlen müssten. Nach Schätzungen belaufen sich die Kostensteigerungen auf rund 15 Prozent und mehr. „Das Gesetz kann direkte ruinöse Auswirkungen haben, weitere mittelbare Folgen nach sich ziehen und so eine wahre Kettenreaktion im Markt auslösen", warnt Dieter Hohl.

Damit es nicht soweit kommt, hat der Q-Pool eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht (hier nachzulesen). Sollte diese angenommen werden, müssen innerhalb von vier Wochen 50.000 Unterstützer (Trainer etwa, deren Kunden und Zulieferer) mobilisiert werden. Wird dieses Quorum erreicht, müssen die Weiterbildner angehört werden.

In konzertierter Aktion mit weiteren Interessensvertretungen der Weiterbildner, etwa der German Speakers Association (GSA), dem BDVT Berufsverband der Trainer, Berater und Coachs und dem Club 55, soll zudem die Vorsitzende des Finanzausschusses von der FDP über die Umsatzsteuerproblematik informiert werden. Geplant ist ein Schreiben, das nach Angaben von Rechtsanwältin Marion Rosenkranz, die vom Q-Pool beauftragt ist, den Schriftsatz aufzusetzen, spätestens am Donnerstag rausgehen soll, damit die Informationen für die nächste Lesung im Bundestag am 26. Oktober vorliegen.

16.10.2012
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